Abt. Dinge, die die Welt nicht braucht; Feminismus

9Liebe Andrea, 34, warum freust du dich nicht über die gesellschaftliche Akzeptanz für Männer mit Kinderwagen?
Des weiteren, wäre es unter Umständen denkbar, dass ein Mann sich hinsichtlich des Rangieren mit einem Kinderwagen von der Frau unterscheidet?
Kaum zu glauben, aber die Reaktionen auf „Ich bin eine selbstbewusste, stolze Frau und ich schiebe diese Karre hier nun durch, weil dies nicht nur mein verdammtes, gottgegebenes Recht, sondern mein Dienst an der Menschheit ist!!“ oder ein „Pardon, darf ich hier durch?“ können durchaus sehr individuell ausfallen.

11Liebe Daniela, 32, deine Entscheidungsfreudigkeit in Ehren. Doch geht da nicht jemand vergessen, welcher bei der Zeugung ebenfalls zugegen war? Und die Kinder, so denke doch jemand an die Kinder.
Ist dieser gelebte Egoismus ein neuer Befreiungsschlag?

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Absolut, denn auch Männer können zickig und hysterisch sein. Weil da eben ein Unterschied zu wütend besteht. Irgendwie erkenne ich dein Problem nicht, Carmen, 24.
Zudem; Gerade Frauen mögen doch die feine Abstufung. Man denke doch alleine an das Erscheinungbild. Während Männer einfach fett sind, sind Frauen vollschlank, untersetzt, eine Rubensfrau, mollig…

10Sollen nun Männer ebenfalls Schlampen genannt werden, oder möchtest Du einen Klaps auf die Schulter?
Ganz ehrlich, willst du hören „Wow, zwanzig Männer geknallt?! Echt stark, Marina, 26, du Hengst… ähm, Stute.“?
Und denke daran, als nächstes wirst du dich darüber nerven, dass eine herumhurende Frau auf Männer nicht so anziehend wirkt, wie ein Latino-Casanova auf Frauen und da kannst du bei allem Stampfen und Gezeter nichts daran ändern.

2Und wenn der Angestellte dich nicht bedient, weil er dir ein ausserordentlich handwerkliches Talent attestiert, ist er ein ignoranter Macho. Welcher dich nicht beachtet, weil du eine Frau bist, Regula, 42.
Er kann es dir einfach nicht recht machen.
Versuche es doch mit Dankbarkeit? Ich fühle mich in meiner Männlichkeit auch nicht bedroht, wenn mich die Verkäuferin bei der Dessous-Auswahl unterstützt. Oder ist dies nun ein Macho-Ding? Will der Mann der Frau seinen kranken Geschmack aufzwingen?

1Und auch sonst vergleichst du gerne Birnen mit Äpfeln. Das ist mir nun einfach zu dümmlich, Tiba, alterslos.

3Weil der Mann keinen Mutterschaftsurlaub bezieht und keinen Still-Raum verlangt?

8Ausser der Frauenquote. Weil die ist gut. Übrigens, wusste ich gar nicht, danke für die Information, Moira die Zeitlose

6Weil Feministinnen irgendwie einen an der Waffel haben und jeder gesunde Mensch ein klein wenig zurück weicht, wenn vor einem ein Transparent mit dem Wortlaut „#happy to bleed“ hoch gehalten wird.
Womit wir auch beim Beweggrund für diesen Artikel sind.

Seit kurzem bin ich Beobachter-Abonnement. Welcher seine Abos im übrigen auf sehr fragwürdige Art und Weise an den Mann bringt. Aber wo soll ich mich beschweren? Beim Beobachter?

Dieser widmete eine Doppelseite dem neuen Feminismus.
Die Frauen der Bewegung Aktivistin.ch haben eine Wut im Bauch, weil die Menstruation tabuisiert wird.
Wie bitte?
Ja, der Menstruation wird zu wenig Beachtung geschenkt. Nun, man kann sich die Probleme auch suchen.

Asche auf mein Haupt; Abgesehen von gelegentlichem ‚Uff, Glück gehabt‘ zollte ich der monatlichen Blutung der Frau keinen weiteren Respekt. obMänner meiner Generation lernten im Werbefernsehen, dass die Menstruation diskret erfolgt und vom Umfeld nicht wahrgenommen wird, weil der Frau dies so am liebsten wäre. Auch heute dominieren Schlagworte wie ‚geruchlos‘ und ‚Gel statt flüssig‘ die Werbetexte für weibliche Hygieneprodukte, was mich zum Schluss kommen lässt, dass dies auch der modernen Frau am Herzen liegt.

Damit die Welt der Stadtzürcher von dieser Schamhaftigkeit befreit wird, wollen die Damen hunderttausend Liter Brunnenwasser rot einfärben.
Liebe Damen, geht in den Turnverein, zum Yoga, bildet eine Gossip-Gruppe oder knüpft Makramee-Eulen; Macht einfach etwas sinnvolles. Irgendwas. Aber kippt keine Farbe in Wasser, dies ist einfach nur bescheuert. Wo soll dies überhaupt hinführen? Du menstruierst? Wow, stark!

Ich bin nicht per se dagegen, dass sich Frauen bisweilen stark machen. Mehr noch, Alice Schwarzer ist eine sympathische Frau und fesselnde Rednerin. Vielleicht einfach, weil sie auch etwas zu sagen hat und nicht das erwachsene Ebenbild eines kleinen, trötzelnden Kindes darstellt.
So haben die heutigen Feministinnen mit dieser Dame nichts mehr gemein und schiessen einfach über das Ziel hinaus.

Sexismus. Diese Sau wird von der Schweizer Boulevardzeitung mit den grossen Buchstaben momentan durch das Dorf getrieben. Rauf und runter.

Ich möchte eine kleine Geschichte erzählen.
In meinem Betrieb wurde unlängst der Warenaufzug sanierte. Weil er nach mehreren Jahrzehnten wohl tagtäglich seinen Dienst verrichtete, jedoch nicht mehr den Normen entsprach. Seit dieser Sanierung hat er wohl alle notwendigen Beglaubigungen und Zertifikate, fährt jedoch nur noch nach Lust und Laune.
Ruft ein Mitarbeiter beim Hausdienst an, erscheint ein Techniker. Irgendwann zwischen übermorgen und Weihnachten.
Wählt eine Mitarbeiterin diese Nummer, steht der Hauswart in der Tür, kaum hat sie den Hörer aufgelegt. Irgendwie auch Sexismus, oder nicht? Da es jedoch allen Beteiligten zum Vorteil gereicht, ist es ein lieber Sexismus. Sähe die Bewegung Aktivistin.ch gewiss anders, aber wir wollen letztendlich im Rahmen der Effizienz einfach den Lift nutzen.

Würde der Fall nun anders liegen, müsste ich beim Personalbüro vorsprechen. Ich fühle mich diskriminiert. Nur weil ich keine Brüste habe, ignoriert der Hausdienst mein Anliegen.
Der Personalbeauftragte würde mich wohl auslachen und zurück an die Arbeit senden. Nur weil ich ein Mann bin. Eine Frau würde da ernstgenommen, weil man es sich als Arbeitgeber einfach nicht leisten kann, diesen Vorwurf zu ignorieren. Gerade wegen der Boulevardzeitung mit den grossen Buchstaben.

Nun müsste ich einen Schritt weitergehen, weil meinem Anliegen nicht die nötige Aufmerksamkeit geschenkt wird. Zum Beispiel den Arbeitgeber wegen Diskriminierung anzeigen. Und wenn ich gleich dabei bin, hänge ich noch eine sexuelle Belästigung an. Weil er mir auf die Brust gestarrt hat, als ich dies mit den Brüsten erwähnte. Soll der mal beweisen, dass er mich nicht belästigt hat. Ich muss gar nichts beweisen, meine Aussage und die diagnostizierten Angstzustände reichen aus.

Also irgendwie bringt einem dies nicht weiter. Man erreicht höchstens, dass der Arbeitgeber sich drei mal überlegt, ob er sich das Damoklesschwert über das Haupt hängen will und Frauen einstellt.
Unterm Strich hat keiner gewonnen.

Und so sehe ich den modernen Feminismus. Protestieren um des Protestes willen.
Wenn es dem Esel zu wohl wird, begibt er sich aufs Glatteis.

Abgesehen von der Lohnungleichheit – da besteht Handlungsbedarf, keine Frage – gehen den Frauen die Themen aus. Weil es ihnen einfach gut geht.
Das Rentenalter ist nicht angegelichen worden, die Wehrdienstpflicht kommt auch nicht und weibliche Geschlechtsorgane sind ein legitimes Mittel um Wählerstimmen zu fangen.

Und deswegen färben sie Brunnenwasser rot, oder verleihen den „Goldenen Tampon“ weil 20 Minuten einen Technikbericht mit „Diese Gadgets will Mann haben“ titelt.

 

Über RAB

Ein Schreiberling mit nüchternem Blick auf das Leben, beim Versuch, selbiges aus satirischer Sicht etwas angenehmer zu bewältigen.
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