Balzen Lvl. facebook

„Was isch das?“

Glühwürmli?; so einer der ersten Kommentare.
Ja, Glühwürmli; die Antwort.
Glühwürmli am Waldfriedhof?; möchte eine weitere Dame wissen.
Genau Glühwürmli am Waldfriedhof; bestätigt der künstlerische Fotograf.
Eine Stunde später ist sich ein weiterer Besucher ganz gewiss: Glühwürmli am Waldfriedhof.
Worauf eine weitere Dame bemerkt; Dass es Glühwürmli sind.

Ganz überzeugt bin ich noch nicht und habe mich daher ins Geschehen eingebracht und nachgefragt, ob es vielleicht Glühwürmli wären. Beim Waldfriedhof.

Es liegt mir fern, Euch zu langweilen, aber ich kann es mir nicht verkneifen, es ist einfach zu amüsant. Bis ich wohl in absehbarer Zeit aus der Gruppe entfernt werde, dies kann einem durchaus auch drohen, so mag in etwa eine Bloggerin namens Pony meine Kommentare so gar nicht.
Seht es als Dienstleistung, so braucht ihr die 87 Kommentare zu Laura’s* Frage nach einer Ausgangaktivität nicht durchzuackern, ihr könnt hier die Best-Of lesen.igel

Sie wäre eben neu in der Region, kenne niemand und würde gerne einen schönen Abend verbringen. Eine völlig legitime Frage, dazu in der richtigen Gruppe, dass ergänzend ihr – in den Augen des Otto-Durchschnittmannes – gewiss nicht direkt abschreckendes Konterfei auf dem Profilbild dargestellt wird, dürfte die Reaktionen beschleunigen. Wir schreiben den 4. Juli, zwanzig nach der Acht abends.
Der Herr F. hat mit seinem Hinweis auf die Nordagenda das Thema meines Erachtens effizient bearbeitet, worauf sich Lauras auch mit einem Like, einem Smiley und einem Kommentar höflich bedankt.

Dann beginnt der Papst zu steppen.

Der A. würde schon gerne ‚wad‘ zeigen, aber hätte schon abgemacht.
Der Informationsgehalt ist in etwa so gross, als würde der Herr Spengler in der KSS am Beckenrand stehen und die Badegäste mit Nachdruck und Fähnchen darauf hinweisen, dass das Wasser nass sei.
T. tutet in dieselbe Vuvuzela, indem er bemerkt, dass er nicht los könne, weil eben Brasilien das runde Leder über den Platz kickt.
Laura scheint nicht uninteressiert, sie würde das Spiel sehen wollen, aber eben nicht alleine, worauf F. hysterisch „Caliente in Zürch“ schreit, was meines Erachtens ebenfalls nur noch bedingt mit dem neuen Gesprächsverlauf zu tun hat, und daraufhin, wohl weiter laut schreiend, sich aus der Diskussion verabschiedet.
Plötzlich ist das Domino im Rennen, dort würde das Spiel auf der grossen Leinwand – ich frage mich schon länger, wann wird aus einer Leinwand eine Gross-Leinwand – gezeigt, worauf ein weiterer Schlaukopf darauf hinweist, das Domino hätte keine Leinwand, dies von einem weiteren bestätigt wird und der R der Erste. darauf hinweist, dass kein Mensch Fussball brauche.
K. erwähnt, dass das Domino keine Leinwand hätte.
Aus Samantha’s Wunsch, einen netten Abend zu verbringen, entspringt nun eine Diskussion, ob die Menschheit Fussball braucht oder nicht. Während sich die Protagonisten die Likes nur so um die Ohren hauen und ein kleines Ranking betreiben, liegen sich R der Erste, M und A in den Haaren, ob nun 20, 21 oder 22 Personen auf dem Feld stehen.
Und ob das Domino den Fussball zeigen würde.
Die Sache mit der Leinwand…

Jetzt hört’s aber auf, bis einer weint!

Mit dem geistreichen Kommentar „Hahaha morn piss wetter suntig morge schön am mittag piss wetter also gnüsses hüt no„, wird der tote Gaul im Kreis geschleudert.
Fäkalsprache, eine der niedrigsten Form der Kommunikation.
Mittlerweile sind drei Stunden vergangen, Laura bemerkt, es wäre wohl zu spät noch etwas zu unternehmen, worauf R der Erste etwas angesäuert ist, da er Nägel mit Köpfen gemacht hat und just in diesem Moment Single geworden ist. Einen Like von Laura über diese Entwicklung.
Ob sich die einfühlsame Reaktion „Bi eus Stürmts“ auf das Wetter oder Laura’s Beziehung bezieht bleibt offen, A. jedenfalls bestätigt „Bi eus hets etz abr nümme„.

Laura, eben noch war sie entzückt, dass R der Erste von seiner Freundin in die Wüste geschickt wurde, reagiert mit einem „Oooooh nei, sie chunt eh wieder“ und einem Smiley. Um die Schizophrenie dieses Gebaren zu unterstreichen, postet sie dies gleich zweimal. R der Erste, entzückt über die Aussichten, dass ’sie eh wieder chunt‘ schenkt zwei Likes um hernach zu schreiben, dass er eine Ex NIE zurücknehmen würde.
Zurück bleibt der verwirrte Leser.

Ob jemand ein Bier zischen komme, wollte R der Erste nun wissen und R der Zweite schnürt sich sogleich die Schuhe. Eigentlich hätte R der Erste ja die Laura gmeint, ein HAHA von R dem Zweiten, einen Like von R dem Ersten und R der Zweite zieht die Schuhe wieder aus. Wo steckt Laura? Diese macht das einzig Vernünftige in dieser Situation und textet am nächsten Morgen, sie hätte verschlafen und leider, leider die Einladung verpasst.

Gestern, halb zehn in Schaffhausen. Ob Laura einen Kaffee trinken würde.
Sie hätte, Überraschung, einiges zu tun, vielleicht später.
Es folgen Anekdoten über das Wetter. Wetter ist immer gut.
C bemerkt, dass Laura jederzeit bei ihm vorbei kommen könnte, worauf R der Erste doch glatt die Segel streicht und ankündigt, dass er sich zurück ziehen würde.
Wo bleibt der Kampfgeist?
C bedauert dies, was Laura mit einem Like belohnt, jedoch mit lautem Hahaaa kommentiert, sie würde doch zu niemandem nach Hause gehen und F, der Vernünftige in dieser Diskussion, die Teilnehmenden auf die Option C-Date verweist und prompt Opfer eines Mini-Shitstorms wird.

Die Weiterführung der Diskussion breche ich hier ab.
Als Fazit dürfen wir festhalten; Abgesehen davon, dass die Laura regelmässig einzuschlafen scheint, sobald ihr jemand eine Ausgangsaktivität vorschlägt, geht ihre Tendenz in Richtung Güterhof, was R der Erste damit kommentiert, dort würden nur Snobs verkehren und ich die These wage, dass die beiden sich wohl nie treffen werden.

* Name natürlich geändert.

Über RAB

Ein Schreiberling mit nüchternem Blick auf das Leben, beim Versuch, selbiges aus satirischer Sicht etwas angenehmer zu bewältigen.
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