Dschihad oder Fundamentalismus mit mangelnder Gründung

Habt ihr das Mohammed-Schmähvideo gesehen?

Film ab!

Die heitere Attidüde.

Ich habe mir die Mühe genommen und mal kurz in das Video geguckt. Nun ja, das Filmchen, welches ich als DAS Video vermute. Bei youtube ist man stets unsicher und hat eigentlich erst beim rickroll die absolute Gewissheit, dass man geleimt wurde.
Vom Film an sich verstand ich knappe 10 Prozent und fand ihn einfach zu billig produziert, als dass sich hier wirklich jemand betupft fühlen könnte.
Im Zuge von weiterführenden Informationen führte ich mir die Sendung der Frau Maischberger zu aktuellem Anlass, zu sehen aufgrund des Boulevard-Presse ausgeschlachteten Auftritts der Frau Schwarzer ich animiert wurde – ja, ich belächle die Emanzipation per se im Grundsatz, aber Alice Schwarzer ist mir nicht unsympathisch – langweilte mich jedoch nach 45 Minuten, da die ganze Sache einem Längenvergleich von Geschlechtsteilen glich, wer in der Auslegung des Korans sattelfester sei.
Zudem sah ich letzte Woche, der Titel ist mir entfallen, eine Diskussion zum Thema im Ersten. Als Gäste, unter anderem, ein Ex-Soldat und Till Schweiger, welcher einmal mehr zum fremdschämen lud. Sein stetes Bemühen, aus seinen Filmen ein politisches Statement zu kitzeln und das Ziehen von Parallelen zwischen Leinwand und Realität gleicht stets der legendären Rambo-Rede des ehemaligen US-Präsidenten Ronald Reagen, dass ich um Herrn Schweigers willen nur hoffen kann, er ist lediglich um Propaganda für seine – zweifelsohne unterhaltenden – Werke bemüht.
Den Abschluss meiner breiten Informationssuche machte der Stammtisch bei Radio Munot – notabene eine Sendung die ich gerne höre, geben sich doch regelmässig einheimische Miliz-Politiker auf die Nase – in welchem die Sache aber auf Ausländerprobleme im Grundsatz hinaus lief.
Unterm Strich, steh ich nun ich armer Tor, bin so klug als wie zuvor, weil ein Zwerg eben ein Zwerg bleibt, auch wenn er sich auf eine Apfelsinenkiste stellt. Und mehr als ein Zwergenaufstand ist diese ganze Sache nicht.

Dieses erboste Aufbäumen der Moslems lässt mich an Hooligans denken. Man geht nicht um des Sportes willen zum Fussballmatch, der Krawall ist die Motivation. Man zieht in Khartum zur amerikanischen Botschaft; Oh, da hat es noch ein deutsches Gebäude, wo wir mit Fackeln so schön des Weges ziehen, stecken wir dieses gleich auch noch an, Westen ist Westen.Es ist möglich, dass ich mich sehr täusche, aber ich stelle die Behauptung in den Raum, dass keine siebzig Prozent der Krawallbrüder dieses Video gesehen haben. Erinnern wir an das Jahr 1979. Gut, dass ich mich erinnere wäre theoretisch möglich, aber dann doch etwas anmassend, aber, der Film „Das Leben des Brian“ schlug hohe Wellen.

Zwei Sachen.
Man musste den Film nicht gesehen habe und wichtig war nur die Polemik.
Mittlerweile wird er regelmässig im öffentlichen Fernsehen gesendet, kein Hahn kräht mer danach. Ich würde mich als überzeugten Christen bezeichnen – ja, das Christentum ist die einzig richtige Religion und meine Toleranz gegenüber Andersgläubiger geht gegen Null – fühlte mich aufgrund des Filmes jedoch nie gekränkt, weder zuckte die Schwerthand noch das Streichholz an der Pechfackel. Zeichnet mich nun als Heuchler, oder als aufgeklärten Menschen aus – ich hoffe zweiteres – den Film konnte ich als dies sehen und geniessen was er war, eine Satire. Auch über diverse Verunglimpfungen in Trickfilmserien wie Family Guy kann ich mit einem Lächeln hinwegsehen.
Ich behaupte, deswegen beim Herren keinen geringeren Stein im Brett zu haben, wir werden es am Tage des jüngsten Gerichtes sehen.
Mit einer ausreichenden Überzeugung im Inneren, kann man eine Blasphemie als grenzwertig oder gar geschmacklos bezeichnen, doch fühle ich mich dadurch weder zum missionieren berufen – obwohl ich als Christ den Auftrag nicht weniger als die Moslems auch gefasst habe – noch motiviert, dem Urheber meine Meinung in den Kopf zu prügeln.

Steht der Fundamentalismus der Muslime etwa auf sandigem Grund?
Ähnlich dem Homophoben, dessen Panik und daraus resultierende Agression nur darauf beruht, dass aufgrund einer latenten Homosexualität seine sexuelle Ausrichtung nicht gefestigt genug ist, als dass er solche Leute neben sich bestehen lassen könnte?

Über eine Begebenheit erbost sein, ist eine menschliche Reaktion. Trägt man dieses Aufgebrachtsein nach aussen, setzt es medienwirksam in Szene, versucht andere Menschen mitzureissen, liegt diesem Tun doch nicht nur der Ärger zu Grunde.
Haben die Moslems Angst, wenn sie ob eines Filmes oder einer Karikatur nicht zur Dschihad rufen, würde ihnen der Eintritt ins Paradies verwehrt?
Oder sind die fünf Säulen des Islams so wackelig, dass der muslimische Glauben einem medialen Angriff aus dem Christentum – als solchen sehen die Islamisten diesen Film – nicht standhalten kann und deswegen eine sechste hochgezogen werden muss?
Es gibt keine Antworten, denn jene welche sprechen, unterschieben den Fundamentalisten eine falsche Auslegung des Korans und die Fundamentalisten können mit dem Messer zwischen den Zähnen nicht sprechen.
Die Islamisten suchen stets einen Grund um im Namen Gottes die Keulen zu schwingen, deswegen behaupte ich, steht nicht das Video im Vordergrund, es war einfach ein willkommener Auslöser, dem steinewerfenden Pyromanen etwas Ausgang zu gewähren.

Deswegen können die Islamisten auch nicht auf zivilisiertem Weg gegen eine Verunglimpfung vorgehen, wo bliebe die Befriedigung? Man muss nach Tod und Vergeltung schreien.
Und die Medien tragen es in die Welt hinaus.

Über RAB

Ein Schreiberling mit nüchternem Blick auf das Leben, beim Versuch, selbiges aus satirischer Sicht etwas angenehmer zu bewältigen.
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