Ein Vermummter, ein Bulgare und ein Hund gehen in’s Herbiland

Nicht, dass ich unter Druck speziell gut wäre, aber jetzt muss alles ganz schnell gehen, bevor der Rotstift durch die Lande zieht.

High Noon in Herblingen, die Polizei flaniert mit schwerem Geschütz durch den Stadtteil. Der Sven will gerne wissen wieso, eine berechtigte Frage.

ueberfall-in-herblingen

Der VbSch (phonetischer Blödsinn, sprich das nur mal aus ohne dem Gegenüber ins Gesicht zu spucken) wurde ebenfalls kontrolliert, weiss Anick.

Um auf Nummer sicher zu gehen schreit Rita hysterisch nach einer Schliessung der Grenzen. Ein Allerweltsmittel. ‚och mit der Zugbrücke, schrien schon die ängstlichen Franzosen.
Sofort werde die Emotionen geschürt, beim dritten Kommentar ist noch niemand einen Deut schlauer warum die Polizei die grossen Pistolen geschultert hat, dennoch steht fest, es muss mit den Asylanten und irgendwelchen Päckchen zusammenhängen. Vielleicht ein Tippfehler, der kann sich schon einschleichen. Halt du mal mit der linken das Handy um dein Spiegelbild abzulichten, spanne mit der rechten deinen Bizeps an und versuche dir einen krampfhaft gleichgültigen Ausdruck aufs Gesicht zu setzen, den Eindruck vermittelnd, du gehst in dieser Pose mal schnell in die Migros, oder zur Tanke ums Eck.
In diesem Fall lädt der Herr vor dem Spiegel uns nach Lampedusa ein, weil da die Ureinwohner in der Unterzahl seien. Damit ist wohl die Herblingerfrage nicht geklärt, aber warum nicht? Sieben Leute sind mit erhobenem Daumen spontan dabei.

Wo in Herblingen, will nun jemand wissen.
Kein Like, die Polizei mit den Pistolen ist bereits in den Hintergrund gerückt.

Dafür versaut uns Rita die Reise nach Lampedusa, denn Lampedusa kommt zu uns. Sie habe sich eben in der Stadt umgesehen, es wäre gleich so weit. Schade, wollte eben packen.

Eine Übung wäre es. Die Lampeduser in der Stadt? Ich solle die Nachrichten lesen. Habe ich leider soeben meinem Wellensittich in den Käfig gelegt.

Alain weiss, dass sie jemanden suchen. Und kommentiert gleich, dass er aber nichts wisse. Mit einem verwirrt-erstaunten Smiley. Zwei Likes.

Stefano macht die Probe aufs Exempel und begibt sich in das Schussfeld.
Er kommt zurück. Sie wollten eben sein Gesicht kontrollieren. Seine Schlussfolgerung, sie suchen jemanden. Der Verdacht erhärtet sich langsam.
Dank der facebook-community für seinen selbstlosen Einsatz; Zwei Likes.

Das bringt aber die Michaela aus dem Konzept, im Intelligenzblatt wäre eine Parade mit Maschinenpistolen angekündigt. Mein Wellensittich sieht kritisch, denke nicht einmal daran, scheint er zu sagen und lässt gezielt einen auf Raffaël Rohner fallen. Ich lasse die SN wo sie ist.

Nun wird es ganz verwirrend. In Ritas Wohnhaus erwähnte nämlich eine Frau gegenüber der Nachbarin, sie müsse die Treppe hochsteigen…
Die Spannung ist greifbar, wir lehnen uns angespannt nach vorne.
Ein Chirurg, und das muss man sich einmal vorstellen, stieg danach mit seinem Mann (ein gspässiges Haus) und seinem Hund die Treppe hinunter!
Daraufhin, Stephen King macht sich Notizen, war der Riegel oben!!
Im nächstens Akt eine Mutmassung; Es hätte wieder eine Person die Treppe hochsteigen können! Hätte, wäre, wenn… Der Stoff aus dem Albträume sind.
Diebe seien überall.

Ja, scheint aus dem Kontext gerissen, aber schlagt nicht den Boten, ich berichte nur.

Eventuell der Obermafiosi, fragt Monica
Nein, ein Chirurg mit seinem Hund und Mann, antworte ich.

Der Sandro, immernoch tiefenentspannt im XS-Shirt vor dem Spiegel im Klo, mutmasst ein Rumäne, ein Bulgare und Banden. Vielleicht meint er Barden.
Normalerweise folgt nun „gehen in eine Bar…“
Kommt nichts. Bis auf zwei Likes.

Tanya erkundigt sich vorsichtig, was lquft.
Keine Antwort, kein Like.

Mirjam hat wer in der Migros gesehen. Und beim Kreisel bei der Landi.
Wir wissen nun nicht ob Chirurgen, Hunde, Barden, Rumänen, mafiöse Italiener, Männer, Preisig oder Rohner.

Nun gehts zur Sache.
Vor der Herblinger Post wollte ein Vermummter einen anderen abknallen. Glaubt Beko. Oder Bex. Ich möchte mich auf Vornamen beschränken, aber ihr erkennt das Dilemma.
Das sind Fakten, das wollen wir lesen!
Er sei danach in Richtung Herblingermarkt geflohen. Ungeschickt, dort sind die rumänischen Chirurgen mit den bulgarischen Hunden. Das kann ins Auge gehen.

Tanya erkundigt sich, wo wir seien. ‚Leck wo simmer au do‘
Im Moment auf dem Fersen von einem vermummten Totmacher in Richtung Herblingermarkt.

Randemörder, fragt Tanya noch weiter.
Wir wissen es noch nicht, aber vielleicht bringt der mafiosi Licht ins Dunkel. Unser Aussenreporter in der Gemüseabteilung?

Mo, ein weiterer Medizinier, vermutet eine Grenze in Ritas Gehirn.

Monica erkundigt sich, ob Schwaben in den Herblingermarkt eingefallen seien. Es wird eng im Foyer, der Ex Libris schliesst das Rollo und Mister Minit schleicht hinter den Vorhang.

Daniela, etwas zögerlich, will wissen, ob sie ihn nun haben.

Weitere um Rita besorgte Bürger, ich überspringe ein paar Zeilen.

Anic weiss mehr. Per Telefon meldete jemand an, er wolle einen anderen jemanden umbringen und wenn er gleich vor Ort wäre auch noch die Post überfallen.
Irgendwie nett, dass er dies ankündigt, so hat es die Polizei doch gleich viel gemütlicher.
Um der Polizei etwas Reaktionszeit zu gönnen, nun weiter die Aussage von Anic, sei der Tunichtgut noch schnell in die Migros gegangen.
Aber er wisse es auch nicht sicher….
Macht nichts, wir saugen es dennoch auf wie ein Schwamm.

Der Alan hat ergänzende Informationen; Einer hätte die Bank ausgeraubt und vielleicht die Post auch gerade. Liegen auch Tür an Tür.

Weiter Anti-Rassismus-Parolen, schenken wir uns an dieser Stelle.

Sandro arbeite bei der Post – sieht gewiss lustig aus, mit Handy vor der Brust und gespanntem Bizeps hinterm Schalter – die Post wurde nicht überfallen.
Wir haben eine Insider vor Ort, die Reporter rücken vor! Harry in der Gemüseabteilung?
Die Dame dürfe aber keine weiteren Informationen geben. Ooooch….

Pause…
Lasst doch mal das Kind nach vorne, es sieht ja gar nichts.
Pause…

Wo stönds? fragt ein Bagger.

Mario sagt, der Kiosk sei überfallen worden.
Eine Fake-Kiosk.
Fragt mich nicht, weiss nicht was das ist.

Franziska macht die Mutti; Vom hören-sagen lerne man lügen. Sagte meine Oma schon. Kann nicht verkehrt sein.
Aber vom hören sagen kann ich auch solch herrliche stupide Beiträge raushauen, also macht weiter!

Der Kiosk scheint aus dem Rennen, denn Nadia war über eine Kollegin quasi Augenzeugin. Zu zweit, oder zu dritt (öffne mal beide Augen), wurde eine Frau am Postomat überfallen.

Ich fasse kurz zusammen:
Ein Attentäter kündigte an, er werde vermummt jemanden vor der Post erschiessen. Danach die Post überfallen, evt. die Bank aber ziemlich gewiss noch den Kiosk. Danach würde er in den Herblingermarkt gehen.
Aber jetzt erst in die Migros…
Schnitt.
Zur gleichen Zeit verlässt in Ritas Block ein Chirurg mit seinem Hund und Mann das Haus. Nachdem jemand an der Nachbarin vorbei das Treppenhaus hochgestiegen ist.
Dramatischer Zoom auf den offenen Türriegel.
Beim Landi-Kreisel treffen sich ein Barde, eine Rumäne, ein Bulgare und gehen in den Herblinger-Markt.

Rahel zieht einen Vergleich der heutigen Menschen, der Mitmenschen in diesem Bericht im Besonderen, zu den Neandertalern.
Ich weiss nicht ob der Neandertaler Ausländer war, wenn ja, dann hätte er für uns die Drecksarbeit gemacht und meine Steuern bezahlt, so der Alessandro. Schade sind die Neandertaler ausgestorben.

Jesse weiss, dass der Schlumpf nun auch noch überfallen wurde.
Also, Post, Bank, Kiosk, Postomat und nun auch noch die Pizzeria. Man kann über Ausländer sagen was man will, aber faul sind sie nicht.

Tobias holt Pop-Corn.
Ich öffne noch ein Bier, mit etwas Pegel schreibe ich besser.

Die Sache wird von Insiderwissen bestimmt. Die Steffi erwähnt gegenüber dem Jovana, dass sie schon wisse, warum die Rahel dem Ausländer in die Suppe spuckt.

Wie soll ich daraus eine Geschichte schreiben? Ich muss auch meinen Batzen verdienen. Bis ich einen Neandertaler habe, der mir die Steuern bezahlt.
Nun geben sich die Protagonisten ordentlich aufs Dach. Der ursprüngliche Text etwas im Hintergrund, geht es nun nur noch um Ausländer. Und wer weiss, wo wessen Haus wohne und wer sich nun wo entschuldigen solle.
Du… Nein du… Aber du zuerst….

Die bezaubernde Isa löst auf. Sachlich und nüchtern.
Ein Überfall am Postomat.

Ich für meinen Teil bleibe bei den Vermummten Bulgaren, dem Überfall auf einen rumänischen Hund, welcher einen Kiosk betreut und mit seinem Schlumpf im oberen Stock bei Rita wohnt. In einer schlüpfrigen WG mit einem Barden.

Das verkauft sich einfach besser.

Herzlichen Dank, liebe Gruppe „Du bist ein Schaffhauser, wenn du… „, bei meiner Pulitzer-Preis-Verleihung erwähne ich euch! Fest versprochen!

 

Über RAB

Ein Schreiberling mit nüchternem Blick auf das Leben, beim Versuch, selbiges aus satirischer Sicht etwas angenehmer zu bewältigen.
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