Radio Munot, do isch Schafuuse

“Wie wird denn des am Nochmittag, kann ich de Regeschirm zuhause lo oder mues ich den mitnehme?”

Radio Munot ist im Grundsatz schon der Fremdschäm-Sender schlechthin. Wenn zudem noch eine gewisse Chefredaktorin Nathalie Thomann den Regler bedient und frühmorgens mit ihrem germanischen Einschlag die Morgenschau moderiert, kochen die Emotionen hoch. Dies ist nicht multikulti, nicht sympathisch, sondern einfach nur nervig.
Gut, ich bin ein intoleranter, nie zufriedenzustellender Nörgler, aber dennoch…

Manchmal reicht das übliche ‘Ui neeeeei’ einfach nicht, wenn der Hörer sich ob einem Gag, dessen Pointe nach dem zweiten Wort schon offen liegt der tote Gaul dennoch zwei Minuten lang über die Bühne geschleift wird, peinlich berührt fühlt und für das Radio do isch Schafuuse schämt.
Oder; Man steht am Lichtsignal, das Fenster runtergekurbelt, der Wettervorhersage bei Radio Munot, mit zugeschaltetem Spezialisten von Meteotest Schweiz welcher gnadenlos zu seinem offensichtlichem Leidwesen in die lauen Gags eingebunden wird, lauschend mit der Angst im Nacken, dass im Anschluss ein Programmhinweis mit Echo und dem Sommerhit ’98 unterlegt aus dem Lautsprecher dröhnt. Die Fahrer in den umstehenden Fahrzeugen, ebenfalls mit offenem Fenster, drehen sich lachend um und zeigen mit dem Finger auf einem; Man ist versucht in’s Handschuhfach zu kriechen, peinlicher berührt als wenn man plötzlich ohne Hosen auf dem Fronwaagplatz steht.

Und dennoch… jeden Morgen schaltet man es wieder ein. Ein akustischer Verkehrsunfall; Man möchte nicht hinlauschen, kann sich aber auch nicht abwenden.

Über RAB

Ein Schreiberling mit nüchternem Blick auf das Leben, beim Versuch, selbiges aus satirischer Sicht etwas angenehmer zu bewältigen.
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