Schwiegertochter gesucht, Folge 2

Für Neueinsteiger, Teil ein hier.

Heute beginnen wir mit der Mutter Christa, welche ihrem Sohn Tobias zwei Damen auf den Campingplatz geladen hat.
Eine hässlicher als die Andere, aber sie kratzen sich bis aufs Blut um den schüchternen Campingplatzbetreiber.
Mutti interessiert sich für die Hobbys der künftigen Schwiegertöchter – ihr wisst was kommt – malen nach Zahlen. Der Dauerbrenner bei unterbeschäftigten, fülligen Damen eingeschränkten Verstandes. Die Eine führt es als Hobby an, die Andere beschimpft sie sogleich als unkreative Person. Mit ihren Bastelarbeiten mit Artikeln aus der schwarzen Tüte, sprich dem Müllbeutel – Zitat „Ich mache Scheisse noch zu Gold“ – bewegt sie sich natürlich in der Championsleague der Hausarbeiten.
Die Frauen zicken sich daraufhin auch ordentlich an, welches der Hobbys besser zu Tobias passt, während der arme Junge nur noch weg will.

Weiter beim merkwürdigen Ingo und der Nadja – oh mein Gott, ich schreibe die Namen schon aus dem Gedächtnis – welcher die Dame in seine Fantasy-Welt entführt. Die Geschichte eines kleinen Jungen namens Ingo, Kreativität wird auch hier gross geschrieben, welcher Superkräfte besitzt -„Er kann sich fusionieren und zu einem Drachensoldaten werden“ – und sich gegen das Böse stellt.
Diese Geschichte schreibt er nicht nur in seinem Notebook nieder, er illustriert das Ganze auch mit handgemalten Zeichnungen. Wunderbar.
Die Nadja, leicht irritiert aber noch nicht in die Flucht geschlagen, will sich einbringen und der reale Ingo muss nun dem Super-Ingo eine Freundin zur Seite stellen, zu „intregieren“ wie er es nennt.
Nadja tippt also die Geschichte gemäss Ingo’s Anweisungen. Entweder ist der Super-Ingo noch ein Kind oder hat eine pädophile Ader, jedenfalls kommt nicht eine Heldenbraut in Lack und Leder sondern ein kleines Mädchen zum Zug. Namens Sarah, ein Tritt in die Weichteile, würde ich sagen. Aber unbeirrt schreibt Nadja weiter, wie der Super-Ingo mit Kleinkind-Sarah auf einem geflügelten Pegasus mit Einhorn auf dem Kopf in Richtung untergehende Sonne fliegt. Punkt.

Gewisse Menschen sollten vor sich selber geschützt werden, mal ganz ehrlich. Gerade wenn sie ins Fernsehen drängen.

Im malerischen Münsterland wird der gesellige Gärtner Markus von Mutti Monika eingekleidet. Noch eine Pornobrille auf, von Mutti die Fingernägel kontrolliert und gut is. Der Kleinwagenbesitzer holt die Niiiiiiikiiiiiiiii am Gleis eins ab, während Mutti Kuchen stapelt. Eine feine Sache sei es, eine Frau zu halten… diese Haut… schwärmt Markus und erinnere mich sofort an Buffalo Bill aus „Das Schweigen der Lämmer“.
„Ist nicht so schlimm… das passiert jedem Mal…. muss dir nicht peinlich sein…“, leider nein, ich dachte auch es gehe zur Sache. Aber der Markus hat nur Nikis Tasche fallen lassen. Ein Hoch auf die RTL-Tonmeister.

Dem schnellen Schreiner Alfred wird von Mutti Lona noch eine Rose in die Hand gedrückt und schon lenkt er die Pferdekutsche zur örtlichen Bushaltestelle.
Dort wartet, mit fünf Koffern, zehn Alditaschen und einem Keyboard die rheinische Messehallenkehrerin – Berufe gibts… – Franziska.
Angenehm sei es gewesen, so der Alfred, im nüchternen Tonfall wie auf einer Viehschau.
Nun trifft noch die Frührentnerin (45) Birgit ein, welche die Begrüssung als etwas steif beurteilte, obwohl ich den Eindruck hatte, der schnelle Schreiner hätte sein Becken zurückgenommen.
Ansonsten bietet diese Konstellation noch nicht viel nennenswertes.

Der Tobias muss inzwischen basteln, mit der selben Begeisterung wie ich bei Mutter zum Weihnachtsfest gehe.
Warum wollen die Damen mit den gestandenen Herren eigentlich immer basteln und warum wehren sich die Herren nicht? Man muss kein Doktor Freud sein um zu erkennen, dass die Herren eine kopulierbare Ausgabe der Mutter suchen und die resoluten Frührentnerinnen ein Schosshündchen.
Diese Leute gehören in Behandlung und nicht zu RTL, alles was recht ist.
Im Zuge der Bastelarbeiten kommen die beiden jedoch zum Schluss, dass die impulsive Spielhallenaufsicht Ingrid nicht das Wahre ist.
Der Tobias quittiert es mit einem lächelnden „Ist aber schade“. Sauber rausgekommen.

Beim Gärtner Markus klopft nun die füllige Janine an und dem Jungen geht der Laden runter. Bei der flüchtigen Umarmung Blicke nach links und rechts, ob auch keine Nachbarn gucken. Wohl oder übel, steht im Skript, lädt er die Kinderpflegerin in das Haus und mokiert sich über ihre Taschen auf dem Gehsteig, ob die Dame Steine mit sich schleppe oder was. Trotz der ablehnenden Haltung ist sich Janine jedoch schon sicher, hier den Mann ihres Lebens gefunden zu haben. Deswegen erklärt sie sich bereit, zusammen mit Niki auf der Klappcouch zu nächtigen, was ihr eigentlich so gar nicht in den Kram passt. RTL packt gerne zwei Damen in ein Bett, stelle ich fest.

Ein Klavier, ein Klavier!

Bescherung beim schnellen Schreiner, die arme Oma ist etwas vor den Kopf gestossen. Abermals Daumen hoch für die RTL Skript-Schreiber!

Endlich Sex beim schüchternen Stapelfahrer. Er wird zu Samantha Fox’s „Touch me“ von der High Heels-Trägerin Sandy zugeritten. Gut, er liegt verkehrt und sie beschränkt sich auf die Schultern, aber immerhin. Die Figur sei Hammer und fühle sich weich an, meint Sandy, was mich irritiert, da ich bisher dachte, ein Mann muss bretterhart sein. Aber was weiss ich schon.

Beim Rohdiamant Ingo – so die Eltern – hätte Nadja nun den Feinschliff zu machen und sie versucht es mit Kochen, derweil der Papa und Ingo sich über die körperlichen und charakterlichen Eigenschaften der Kandidatin austauschen.
Und wie die Ferkel macht sich die Familie Speck über die Pasta her. Und wie immer bei Spaghetti im TV, die Protagonisten machen Susi und Strolchi. Und wie immer ist es eklig.
Papa macht vor, der Ingo soll nachmachen.
Aber, coitus interruptus oder einfach nur Heisshunger, kurz vor dem Olivenölgeschmierten Lippenkontakt bricht der Ingo ab, es ging ihm zu schnell.

Im Gegensatz zum berittenen Staplerfahrer Alexander, welcher nun von der zweiten Berwerberin Nicole in das Schaumbad gebeten wird. Der Dialog dazu gleicht einem Porno, nicht dass ich sowas gucke, aber der mit dem Stroh kennt ja wohl jeder.
Laszive Blicke in der kleinen Wanne, lüsterne Berührung und Cut…

Die Sendung endet wieder mit der Pijama-Party.

 

 

Über RAB

Ein Schreiberling mit nüchternem Blick auf das Leben, beim Versuch, selbiges aus satirischer Sicht etwas angenehmer zu bewältigen.
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