Corona-Nachtrag

Ich konnte es nicht lassen und habe doch einen Blick nach Schweden geworfen.

Schweden startete eher verhalten, während die Schweiz gut von der Startlinie weg kam. Sofort katapultierte man sich auf rund 1’700 Fallzahlen, während Schweden nicht in die Gänge kam. So drehten die Skandinavier kontinuierlich ihre Runden um die 800, bis Ende Mai.

Die Schweiz hingegen beschloss, die Wirtschaft an die Wand zu fahren, liess die Menschen zuhause, bodigte das öffentliche Leben und reduzierte die Fallzahlen beeindruckend.

Schweden, mal hü mal hopp, erreichte dann dennoch dieselben Spitzenwerte wie die Schweiz, bis sich im Juli alles wieder normalisierte.

Nun sind die Kurven beinahe deckungsgleich, die Schweiz legt aber wieder kräftiger zu.
Erwähnen sollte man vielleicht noch, dass Schweden etwa 2 Millionen mehr Einwohner hat, diese sich aber auf einer Fläche von der zehnfachen Grösse der Schweiz verteilen. Klingt traumhaft, nicht?

Was sagt uns dies? Keine Ahnung. Bin weder Gesundheits- noch Wirtschaftsminister. In Schweden seien mehr Tote zu beklagen. Nun ja, wo gehobelt wird, fallen Späne und irgendwie ist dies ja der Sinn eines solchen Virus. Wo kämen wir hin, würde der Wald dann und wann nicht etwas ausgeholzt.
Und die Wirtschaft sei am Boden, berichtet die Presse. Kann ich nicht beurteilen, da wären tiefer gehende Recherchen erforderlich.

Aber gucken wir auf die nackten Fallzahlen, steht der Norden nicht übler da als wir. Hat sich jedoch in keiner Weise so ins Bockshorn jagen lassen wie die Schweiz. Und, hier spekuliere ich, im unmittelbaren Kostenvergleich brauchen wir wohl kaum nach Skandinavien zu gifteln und unserem BIP als alleinige wahre Grösse von Wohlstand, Glück und Zufriedenheit zu huldigen.

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Diese Corona-Sache

So langsam, aber allmählich habe ich die Corona-Sache satt. Nicht nur, dass das Thema sämtliche Schlagzeilen und Titelseiten beherrscht, rund um die Uhr an sieben Tage die Woche, auch scheint mir, man mache bei den Eindämmungs-Massnahmen einen Schritt vor und zwei zurück.
Die Situation ist nicht nur schlecht, mitnichten, das Unterlassen vom Hände schütteln, bilden von engen Stuhlkreisen und Menschenansammlungen im Allgemeinen ist eine feine Sache. Ja, meine Lebensqualität hat sich enorm gesteigert und im Sinne der allgemeinen Gesundheit, physisch und psychisch, kann man diese Regeln durchaus beibehalten. Bin da aber etwas auf verlorenem Posten. Habe ich kürzlich in der Dummzeitung mit der zwanzig im Logo einen entsetzten Aufschrei gelesen, wie man sich denn künftig begrüssen soll, wenn sogar die sogenannte Ghetto-Faust verboten werden soll. Probleme haben die Menschen. Ein angedeutetes Nicken reicht vollkommen, alles andere ist viel zu vertraulich.

Nein, ich bin kein Massnahmen-Gegner per se, geschweige denn ein Corona-Leugner. Wobei, ich kenne niemanden, der das Virus hatte oder seinerseits jemanden kennt, der ihm darniederlag. Natürlich bin ich mit meinem überschaubaren sozialen Umfeld kein relevanter Massstab. Anderseits werde ich bei der Arbeit mit so viel belanglosen Nebensächlichkeiten verbal vergewaltigt, dass ich auch einen Corona-Fall mitbekommen haben müsste. Aber nichts. Gar nichts. Diese Wahrscheinlichkeit ist schon sehr niedrig. Als vergleichendes Beispiel; Schaffhausen hat knapp 83’000 Einwohner. Treffen zwei wildfremde Schaffhauser aufeinander, findet sich binnen Minuten ein gemeinsamer Bekannter, wenn auch nur dritten Grades.
Ganz toll finde ich auch die Menschen, welche überzeugt sind, sie hätten das Virus gehabt. Damals, als sie ein leichtes Unwohlsein und einen Schnupfen geplagt hat. Aber weil sie so unglaublich robust sind, haben sie es ganz gut weggesteckt. Obwohl das Virus sich verbreitet wie ein Waschküchengerücht, waren nur sie betroffen. Wie unglaublich robust muss denn das gesamte Umfeld sein, welches noch nicht einmal einen Schnupfen hatte?

Was ich an den Massnahmen bemängle; deren Wirkung bezweifle ich langsam und der Spagat zwischen wirtschaftlichen Interessen und der Gesundheit der Bevölkerung scheint ein unmögliches Ding geworden. Morgens fahre ich Zug. Mit Maske. Nachdem man am Bahnsteig Schulter an Schulter gestanden ist. Ich zwänge mich durch die Bevölkerungsdichte der Winterthurer Marktgasse, bis ich vor dem Café Vollenweider stehe. Um das ausgedünnte Lokal zu betreten, muss ich die Maske aufsetzen, bis ich am Tisch sitze. Vor der Migros muss ich anstehen, da bereits 50 Personen im Laden sind. Um mir später an der Kasse feucht in den Nacken atmen zu lassen. Um die Perversion auf die Spitze zu treiben, gehe ich abends in ein Fitnesscenter. Maskenpflicht, bis man sich umgezogen hat. Danach prustet man unter Hochdruck Aerosole in die Luft, greift an schweissnasse Geräte, steht nebeneinander auf dem Laufband und dem Klimaschutz geschuldet wird nur in sehr homöopathischen Dosen Frischluft zugeführt.
So verwundert es nicht, dass immer mehr Städte, Kantone, Regionen und Länder auf die böse Liste kommen. Während wir uns weiter mit Alibi-Massnahmen das Leben schwer machen. Als würde mir der Arzt gegen ständige Kopfschmerzen ein regelmässiges Zehennagelschneiden verordnen.

Warum lässt man das Virus nicht einfach wüten? Gut, Schweden hat es irgendwie versucht. Wie die Dinge dort stehen weiss ich nicht und verspüre keinen Drang zu googeln.
Schauen wir doch ganz nüchtern auf die Sache. Nichts geschieht einfach so, irgendeinen Sinn hat das Virus wohl. Wie der Borkenkäfer und die Stechmücke auch. Auf den ersten Blick nicht direkt erkennbar und vielleicht auch nur ein Auswuchs unseres Gebarens, sich ständig als Baumeister dieses Planeten zu versuchen.
Vielleicht habt ihr schon vom Club of Rome gehört. Dies ist keine Bilderberger-Vereinigung, sondern einfach ein Think-Tank von Köpfen, welche sich den anderen irgendwie überlegen fühlen und Zukunftsszenarien ausarbeiten. Dies doch mit einer gewissen Seriosität. Nachdem sie 1972 damit begonnen haben, fliessen neue Erkenntnisse, Studien und Technologien regelmässig in die Überarbeitung der Berichte. Summa summarum wird es ab 2050 ganz schön eng auf dem Planeten, was so ja auch nicht ein grosses Geheimnis ist. Wie die Karnickel pflanzt sich die Menschheit fort. Wie der Aga-Kröte in Australien fehlt dem Menschen irgendwie der natürliche Feind und unserer geistigen Überlegenheit zum Trotz, wird die unkontrollierte Verbreitung auch noch gefördert. Weil gut für das BIP. Man schaue auf die letzte Abstimmung, als die Schweiz die Zuwanderung auf ihrem eher beschränkten Platz regulieren wollte. Nein nein, gehe nicht, was würde auch aus unserem Wohlstand. Wir brauchen das unkontrollierte Wachstum.

Während in unseren Gefilden lediglich die Strassen eng und der Platz für Einfamilienhäuser rar werden, geht an anderen Ecken der Erde langsam die Nahrung aus.
Sich fortpflanzen, staatlich subventioniert, auf Teufel komm raus und gleichzeitig die Alten irgendwie am Leben halte, auch wenn das Sabbern aus dem linken Mundwinkel das Einzige ist, was irgendwie noch selbständig funktioniert. Sie könnten noch nicht einmal sagen, dass sie nicht mehr wollen, geschweige denn selbstbestimmt in Würde abtreten. Viel zu wertvoll sind sie für die Pharma-Industrie, was wieder gut für das BIP ist.

Die Menschheit geht gegen jegliche natürliche Kontrolle vor. Ohne meine vehemente Verweigerung, sollte mein Körper nach meinem Dahinscheiden ausgeweidet werden, um andere Menschen, an sich von der Natur als nicht lebensfähig taxiert, zu reparieren. Gut für die Pharma-Industrie.
Es ist dieselbe Menschheit welche wiederum an kollektiven Jagdanlässen Tiere treibt und über den Haufen schiesst, weil die Bestände kontrolliert werden müssen. Weil sie sich unkontrolliert fortpflanzen, da wir Jahrzehnte zuvor die natürlichen Feinde ausgemerzt haben. Der Unterschied ist, dass man hier im grünen Gewand mit dem Suzuki an einen geselligen Anlass in der schönen, wilden Natur fährt und einem menschlichen Urtrieb frönt.
Also im Grundsatz könnte man sagen, die Menschen haben sehr wohl begriffen, dass auf diesem Planeten etwas furchtbar falsch läuft, aber man will es sich nicht eingestehen, weil es eine unbequeme Wahrheit ist.

Vielleicht dient dieses Virus dazu, die Menschheit wieder etwas auszudünnen. Und was machen wir? Wir gehen mit aller Macht dagegen an. Es ist, als würde man den Waldboden blitzeblank fegen, weil Rehe stolpern und sich verletzen könnten, was ihre Verbreitung beeinträchtigen würde.
Und warum geht man gegen das Virus vor? Weil gut für die Pharma. Und viele Menschen sind gut für das BIP.

Der Natur in die grünen Hände spielend, wäre die Menschheit im Grundsatz zu dümmlich, um konsequent dagegen anzugehen. Man lese meine eingangs beschrieben Beispiele. Der Mensch macht solange mit, als es ihn nicht allzu sehr einschränkt. Steht jedoch das Trinkgelage in einem Club auf dem Spiel, hört die Bereitschaft ganz schnell auf. Und so setzt man von jeder Massnahme in etwa 10 Prozent um. Man macht alles, aber nichts richtig. Hier spielt vielleicht die Theorie der natürlichen Selektion mit ein. Diese besagt, dass Menschen, welche zu dumm sind, sich selbst am Leben zu halten irgendwann dahinscheiden. Indem sie sich mit dem Auto selber überfahren, sich in einem Kornfeld schlafen legen, während der New Holland auf der anderen Seite langsam die Drehzahl hochfährt oder sich die Kettensäge zwischen die Beine klemmen, weil so der Anlasser einfacher zu ziehen ist. So soll nach Darwin die unkontrollierte Verbreitung von zu viel Blödheit verhindert werden, denn wir wissen, es sind nicht zwingend die klügsten Menschen, welche sich hingebungsvoll fortpflanzen.

Doch selbst das aussortieren dieser, aus eigener Kraft nicht überlebensfähiger Individuen verhindern wir. Wies mich heute ein Kollege darauf hin. Die Suva ist Vorreiter in Sachen Schutz vor der eigenen Dummheit. Proportional zur Abnahme des gesunden Menschenverstandes, steigt die Anzahl an ausgehängten Sicherheitsrichtlinien. Nicht die Leiter an den Ast stellen, welchen man gerade absägt. Sich nicht in einem offenen Elektroverteilkasten abstützen. Wir mussten gar die Spitzen von Pinzetten mit Kork bestücken, damit wir uns beim Griff in den Werkzeugkoffer nicht pieksen.

Offen gesagt kann ich mir nicht vorstellen, dass wir dieses Virus in den Griff kriegen. Vorstellbar ist durchaus, dass ein Wirkstoff zurückgehalten wird, bis der Markt so richtig bereit, sprich maximal zahlungsfreudig ist. Wartet man aber zulange, wird er zahlungsunfähig und dies ist schlecht für die Pharma. Meines Erachtens sind wir bereits in der zweiten Hälfte der Lafferkurve, die Einführung wurde entweder verpasst, oder es gibt tatsächlich nichts wirksames.
Meines Erachtens soll man zum normalen Leben zurück, jeder schützt sich nach eigenem Ermessen und Wohlbefinden und wir lassen den Dingen ihren Lauf.

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Für das Klima, koste es was es wolle

„Do hani eifach Froge“, würde ein alter Arbeitskollege die Berichterstattung kommentieren. Nicht, dass er im Grundsatz ein erstaunlich gut informierter Zeitgenosse war. Eigentlich hatte er immer „Froge“ wenn etwas nicht genau so ablief wie er es sich vorgestellt hatte. Und eine Antwort generierte höchstens noch mehr „Froge“ weil schliesslich sein Vorgehen der Königsweg war, doch ich schweife ab.
Heute habe auch ich ein paar Fragen.

Der Protest auf dem Bundesplatz wurde beendet. Ziel erreicht. Denn wenn ein Protest kein Aufsehen generiert und im Idealfall äusserst gewaltsam niedergeschlagen wird, macht er irgendwie keinen Sinn.
Dies ist wie ein Streik, bei welchem, den Streikenden ausgeschlossen, eigentlich keiner einen Schaden davonträgt. Schule schwänzen am Freitag zum Beispiel. Oder wenn ein Bundesangestellter die Arbeit niederlegen würde.

Ich verfüge auch nur über sehr rudimentäre Informationen. Wenn die Emotionen hochgehen ist der Blick die Lokomotive und 20min der erste Heizer. So jagt man durch die Schweiz und jeder dumme Tölpel springt auf den Zug. Weil gratis und überall kann man zusteigen. Und genau hier informierte ich mich.
Wissen diese Blätter eigentlich, dass die Mehrheit ihrer Leser während des Studiums der investigativen Recherchen die Hose irgendwo zwischen Kniekehle und Knöchel hängen hat und mit nacktem Hintern über einer Keramikschüssel hängt?

RiseUpfor… ach leckt mich doch am Bürzel. Was ist aus den „Atomkraft? Nein danke“-Buttons geworden? Die erfasste man mit einem Blick. Ja, suchte sie sogar an der Jacke des zottelbärtigen Studenten. So funktioniert Marketing. Die Klimabewegung hat hier einen Grundsatz nicht verstanden. Der Köder muss dem Fisch und nicht dem Angler schmecken. Ich bin mir schon bewusst, Vertreter der Klimajugend sind für gewöhnlich gebildet und zeigen dies auch gerne ein wenig vor. Aber kein Otto-Normalverbraucher bemüht die Google-Übersetzungs-App um ihre englischsprachigen Kommuniqués zu übersetzen.
Schade um Omas Leintuch. Mit welchem man so ja auch kein Bett mehr beziehen kann, nachdem man es mit aus Mineralöl gewonnenem Acrylharze und Polyvinylacetat mit einer klimafreundlichen Botschaft versehen hatte. Da müsste man mit offenem Fenster schlafen und die Heizung entsprechend höher drehen.

Die Demo auf dem Bundesplatz war so ja nicht direkt bewilligt. Richtig beeindruckt bin ich daher von der logistischen Leistung der Demonstranten.
Wenn ich mein Fahrzeug in der Fussgängerzone abstelle, schaffe ich es kaum die Fahrertüre zu schliessen, ohne dass mein Scheibenwischer von einem beflissenen Ordnungshüter nicht direkt zum Zettelhalter umfunktioniert wurde.

Wie ich den Medien entnehme, haben die Aktivisten nicht nur ein grosses Gepäckzelt errichtet, da standen unter anderem eine ordentliche Versorgungsküche und mobile WC-Anlagen. Es ist nicht nur die Infrastruktur an sich, vor allem auch die Transporte. Da muss ein veganer Student ganz schön buckeln, um dies alles auf den Bundesplatz zu schaffen. Grosser Respekt meinerseits.

Die Schweiz wäre nicht die Schweiz, wenn das Zelten auf dem Bundesplatz nicht verboten wäre. Interessiert die Klimaaktivisten nur bedingt, doch da brauche ich nicht mit Steinen zu werfen. Überraschender ist die Wahl ihrer Behausung. Ich sehe hier keine Baumwoll-Spatz-Zelte oder mit Leinen bespannte Planwagen.
Nein, von den schäbigsten PVC-beschichteten Polyestergeweben haben sie auch noch die billigsten gezogen.
Noch nicht einmal ich glaube daran, dass meine fünfhundert-Franken Trekkingzelte unter menschenfreundlichen Bedingungen erschaffen werden. Was denken diese jungen Menschen erst, wer ihr dreissig-Franken Sportxx-Zelt zusammengeschweisst hat? Und über welche Wege es von Bangladesch bis in den Interdiscount am Bubenbergplatz gelangte? Und wie viele Campingurlaube sind einem darin noch vergönnt, wenn man es über den Betonboden schleift? Ganz abgesehen davon, dass man es beim Verlassen des Schlafplatzes vergisst einzupacken.
Wer kein Zelt hatte, steckte seinen Schlafsack in einen Plastikbeutel und nächtigte auf der Thermomatte. Ganz allgemein lagen für eine Klimademo jede Menge Materialien auf dem Platz, welche nicht gerade ein Nachhaltigkeit-Gütesiegel tragen. Die Twitter-Reaktion wirkt unfreiwillig komisch.

Ueli Maurer sei vorbei spaziert und hätte sich bei den Ordnungshütern erkundigt, ob der Wasserwerfer kaputt sei. Weiss so ein bleicher, rothaariger Aktivist zu berichten. Ja, ich kann doch auch nichts dafür, dass die so aussehen. Wie beim Huhn mit dem Ei frage ich mich bisweilen; sind es rothaarige Menschen, welche die Cord-Hosen und kragenlosen Hemden aus dem Brocki farblich gerne auf den Hauttyp abstimmen, die zu Klimaaktivisten werden, oder war da zuerst der Klimaaktivist.

Ueli Maurer wirkt hingegen wieder sympathisch.

Währenddessen fuhren die Wagen der Gemüsehändler spritfressende Umwege um auf den Marktplatz zu gelangen, andere kehrten wegen Platzmangel unverrichteter Dinge wieder heim, ihr Gemüse zu entsorgen. Glücklicherweise findet der enttäuschte Marktbesucher beim Coop in der Spitalgasse feinste, aus Spanien importierte Tomaten. Der Schutz des Klimas hat eben seinen Preis. Wie auch der Verkehrsstau rund um den Bundesplatz.

Rund um die Aktion herum beginnen die Politiker sich verbal auf den Kopf zu hauen. Ignoriere ich und frage mich lieber, wie entsorgt man eine Rettungsdecke eigentlich korrekt?

A: Man lässt sie auf der Strasse liegen
B: Dinkelkeks

Wie nach jedem vernünftigen Open-Air, nach mir die Sintflut. Irgendwer wird das Zelt schon verräumen. Klimaaktivisten stammen für gewöhnlich nicht aus den ärmsten Familien, sonst müsste man sich über kurz oder lang die Frage mit dem Arbeiten stellen, daher kauft Papa für die nächste Demo wieder ein Zelt.

Fairerweise will ich sagen, dass sich doch einige Aktivisten an der Aufräumaktion beteiligten. Nicht ganz so umweltfreundliche Transportmittel wurden mit kiloweise Kunststoffmüll beladen. Also Müll in unseren und ihren Augen. In einem Flüchtlingscamp könnte man mit solch feinen Utensilien den grossen Reibach machen. Was sonst noch so übrig blieb, wischte ein Radbagger zusammen.

Wenn man sich wie ein Blickleser verhält und den Fokus auf das Bildmaterial legt, bleibt hier schon ein etwas schaler Nachgeschmack.
Die Demonstration wirkt so glaubwürdig wie ein Amischer, der sich ein Uber bestellt.

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Vom Fitnesscenter zum veganorientierten Laufsteg für Toy-Boys

Um meinen selbst verordneten beruflich bedingten Bewegungsmangel zu kompensieren habe ich mich wieder in einem Fitnesscenter angemeldet. Und ich darf sagen, die letzten 5 Jahr habe ich nichts vermisst.
Es ist schwierig zu sagen, ob sich die Klientel gewandelt hat, oder ich einfach in eine andere Kategorie gewechselt habe.

Jene in meinem Alter trainierten früher mit Apothekergewichten und sehr sorgfältigen Bewegungsabläufen. Sie verzogen das Gesicht vor dem Spiegel und waren sehr darauf bedacht, sich nichts einzuklemmen und keine hektischen Bewegungen zu machen.
In den hechelnden Atempausen erklärten sie dem Jungspund nebenan, welcher gerade ein Drittel seines Körpergewichts in Form einer Kurzhantel hochriss, den Oberkörper weit nach hinten gelehnt und mit viel Schwung arbeitend, wie man richtig trainiert. Und, dass das Gewicht nicht ausschlaggebend sei. Und dass… und dass…

Dies mit den Apothekergewichten stimmt.
Mittlerweile finde ich meine Gewichte im oberen linken Drittel des Regals, in welchem die Hanteln aufbewahrt werden. Das Regal, welches in der hinteren Ecke des Dehn-Bereichs steht. Die Hanteln, welche Mamis für die leichte Regenerationsübung nach ihrem Spinning-Workout verwenden. Diese Hanteln, welche man für den Heimgebrauch auch online bestellen kann, weil sie mit der Briefpost versendet werden. Beim Bankdrücken schwanke ich so gefährlich hin und her, dass ich mit der leeren Stange trainieren sollte. Geführt an Schienen. Unterstützt vom Instruktor.

Das „Mis isch länger als dis“ der Fitnesscenter scheint sowieso die Gewichtsspannweite der Kurzhanteln zu sein. In meinem neu gewählten Center erinnert die grösste „Kurzhantel“ an das Gegengewicht eines Traktors, wenn er einen ganz üblen Pflug ziehen muss. Und so muss wohl auch das Tier aussehen, welches dieses Ding einarmig hochstemmt. Eine Hantel welche vielleicht einmal im Jahr bewegt wird. Denn das Tier wird noch vier Unterstützer benötigen.
„Nur bis ich sie oben habe… dann einfach etwas an den Armen halten und begleiten… sichern… und dann wieder beim Absenken… Sonst geht es schon, danke. BOAH ich habe 74 kg gestemmt!“.

Um oben wieder anzuknüpfen; ich benutze Apothekergewichte, mache ganz langsame Bewegungen und schneide vielleicht komische Grimassen. Weiss ich nicht. Habe ja die Augen krampfhaft geschlossen, während der Atem gepresst zwischen den verkniffenen Lippen pfeifend entweicht.
Was ich nicht mache, ich instruiere keine Jungspunde.
Zum einen weil sie, nach rein optischen Gesichtspunkten zu urteilen, unter Umständen meine Sprache nicht verstehen, zum anderen, weil es einfach nichts zu korrigieren gibt.
Der Körperkult ist definitiv nicht mehr zu leugnen und ich muss gestehen, die scheinen tatsächlich was dafür zu machen.
Die gesamte Fülle an Bachelor-Kandidaten, Love-Island-Popper und sonstige Fitness-Influencer scheinen in Frauenfeld ein Abonnement gelöst zu machen und trainieren um mich herum. Man darf sich dies etwa so vorstellen.
20 Typen mit gezupften Augenbrauen, rasierten Beinen und akkurat frisiertem Haupthaar, bekleidet in Gorilla-Wear und Gold-Gym-Spaghettiträger-Shirts. Die Beine in einer Skinny-Hose, oder kurze Shorts im Magnum-Stil und den Stoff dabei noch so hochgekrempelt, dass man sagen will „Mädchen, zieh dir doch was an“. Und so modellieren sie ihre haarlosen, tättowierten Körper, dass Adonis sich vor Scham unterm Sockel verkriechen würde.
Und dazwischen der alte Sack. In der an sich ausgeleierten Trainingshose, welche doch im Bauchbereich ein wenig einengend zwickt. Sein altes Adidas-Shirt aus dem Jahr 2010 passt ihm nur noch, weil die Schultern an Breite eingebüsst und das Kleidungsstück durch 30158 Waschgänge jegliche Form verloren hat. Stehend in Turnschuhen, welche beim Billy-Schuhdiscount im Eingangsbereich am Aktionsständer gehangen haben und weil sie schon viermal dem Regen ausgesetzt wurden, waren sie nochmals um 75% reduziert.

Irgendwie steche ich aus der Masse heraus, dies jedoch nicht nur negativ. Denn wenn man diese Jungspunde so betrachtet, hat man eher das Gefühl, die Toy-Boys irgendwelcher römischen Senatoren oder griechischen Göttern vor sich zu sehen und nicht direkt Vertreter des männlichen Geschlechts.

Als ich noch jung war, sahen Fitnesscenter anders aus. Da waren die alten Bodybuilder, welche seitwärts durch die Tür gingen. Sie tranken gewiss keine Magermilch-Proteindrinks in fliederfarbenen Shakern mit fein abgestimmten Aminosäuren und L-Carnitin-Zusätzen, sondern warfen einfach alles ein, was ein polnischer Pferdestimulanzien-Lieferant in seiner Küche zusammengerührt hatte.
Sie hatten Haltungsschäden, morsche Gelenke, eine ungesunde Haut und ihre Kleider klauten sie der Berghilfe aus dem Sammelschrank neben dem Altglas. Sie mieden Kraftmaschinen wie der Teufel das Weihwasser, konstruierten sich dafür aus Hantelbänken, der Safttheke, einem Fahrrad und einer Langhantel irgendwelche eigene Foltermaschinen um den Glutaeus Latissimus zu plagen. Vielleicht waren sie nicht die hellsten Kerzen auf der Torte, aber, um dieses mittlerweile inflationär verwendete Wort zu gebrauchen, authentisch.
Man wollte nicht zwingend so enden wie sie, aber schaute respektvoll zu ihnen hoch, wenn sie einen Kleinwagen stemmten.
Neulich traf ich tatsächlich einen dieser Herren in Frauenfeld, ein Schaffhauser Urgestein. Wie alt er ist kann ich nicht sagen, weil er seit 20 Jahren gleich ausschaut, und er erklärte mir, dass er den alten Geist vermisste.

Ich glaube, Zeugnis meines Alters legt die Tatsache, dass ich ihm beipflichte. Es ist die Entwicklung der Fitness-Center, welche mir die Lust am Trainieren vergällt. Diese übermotivierten Instruktoren. Man kann kaum spucken ohne einen zu treffen. Erst geschlüpft, die ersten Strümpfe noch nicht durchgelaufen, aber ein SAFS-Diplom und nun ständig mit guten Ratschlägen zur Hand, um welche kein Schwein gebeten hat. Es sind die Flatscreens an der Wand mit schönen Menschen, welchen mit Sprechblasen irgendwelche sinnentleerten Motivationssprüchen in den Mund gelegt werden. Es ist der Kleidershop im Eingangsbereich. Es ist die hippe Motivations-Musik. Es sind die bunten Farben. Es sind die blank geputzten Geräte mit funkelnden Stangen. Es sind die Hygienesprays und Tücher, welche dafür sorgen, dass ich mehr Zeit für Reinigungsarbeiten aufbringe, als dem Training an sich. Es sind die Menschen. Mit ihren schweineteuren Kleidern und noch kostspieligeren Kopfhörern. Natürlich, auch wir waren selbstverliebt und hypnotisierten den Spiegel, aber wir hatten dabei keine Kamera in der Hand.
Ganz besonders hasse ich diese Cross-Fit-Umgebung, welche auch in den Fitnesscentern ihre Nische findet. Nichts gegen Training mit alten Ölfässern an der Reckstange, aber das Ganze ist so Hippster-mässig aufgebaut, mit einem Wir-sind-eine-Familie-Charakter, dass es eigentlich gegen alles spricht, was das Fitness für mich erstrebenswert machte. Es war einmal ein verdammter Einzelsport.

Es ist die Tatsache, dass die Ernährung und Diäten vom Nischendasein zu einem übermächtigen Trend geworden sind und sich alles und jeder diesem unterordnen muss. Ob man nun will oder nicht. Ich möchte einen richtig schweren Proteindrink, welcher weder vegan noch glutenfrei ist und auf dessen Etikett nicht prominent ein Zuckerersatzstoff aufgeführt ist. Nicht, weil ich ihn mir durch das Training verdient habe, sondern einfach, weil er lecker ist und die Zigarette ergänzt, welche man vor dem Fitnesscenter raucht.
Ich glaube, ich bin einer dieser alten Bodybuilder geworden. Versteckt im Körper eines Buchhalters mit Bauchansatz.

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Eine Generation von Sonderschülern

Dies gelesen…

Die Zahl der Sonderschüler steigt in Zürich markant an.

…und dies gedacht.

Und das Wasser ist nass, das muss man sich einmal vorstellen.
Ich spreche nun einmal in den Worten der alten Männer. Heute herrscht keine Disziplin mehr. Wir trugen noch Haarschnitte, nach denen man die Uhr stellen konnte. Wir räumten unseren Abfall weg, grüssten alte Menschen, boten im Bus den Platz an, trugen Beinkleider, welche die Fussknöchel bedeckten und vor allem; wir sahen zu unseren Lehrern auf! Wenn wir in der Schule aufmuckten und uns über die Sanktionen beklagten, gab es zuhause gleich nochmal eins hinten drauf!

Diese Gedanken hat jeder schon gehabt und jeder zweite spricht ihn auch aus. Zumindest ich verbalisiere es so häufig, dass ich diese Quote gut stütze, auch wenn andere damit hinterm Berg halten.

Das Witzige an der Sache; die Erzeuger dieser respekt- und disziplinlosen Brut finden sich in meiner Generation. Natürlich; deine nicht, und seine ebenfalls nicht, dennoch, es wäre nicht so, dass sich nur die Sonderschüler fortgepflanzt haben und so gehen wir elegant auf den Artikel ein.

Im Kanton Zürich gibt es einen Grenzwert von 3.5 Prozent für die Sonderschulquote. Wir sprechen da von mittlerweile 6000 kleinen Zürcher*innen…

Kleine Pause um meine politisch korrekte Schreibweise nachwirken zu lassen.

… welche in Sonderschulen gesteckt werden und damit wurde diese magische Marke überschritten.

Zuerst war ich erstaunt, dass es Sonderklassen überhaupt noch gibt, was ein schlechtes Zeugnis meines Informationsstandes ablegt. Seit man hüben und drüben nur noch von der integrativen Schulform liest, sich nicht erstaunt, dass in der Sekundarstufe B Workshops für die korrekte Schleifenbindung von Schuhsenkeln angeboten werden fragt man sich doch, ihr verzeiht die Ausdrucksweise, wie dumm muss man sein, um heute noch in eine Sonderschule zu fallen?

Obwohl ich die Frage rein rhetorisch einfliessen liess, befassen wir uns doch kurz mit der Antwort und selbige ist nicht einmal so einfach. Wohl ist die Quote gegeben, die Kriterien werden hingegen von der Schule definiert.
Die Grenze misst sich an der gesamten Klasse. Hat man also zwanzig Kinder, von denen jeder einzelne irgendwie verhaltensauffällig ist, muss der Fritz schon ganz extrem aus der Reihe tanzen um eine Sonderklasse zu rutschen. Unterrichtet man hingegen eine Klasse von kleinen Genies, ist der Hans mit seinem absolut normalen Bildungsstand schon ein Fall für die Sonderklasse.
Ein wenig überspitzt gesagt aber Fakt ist, die Schulgemeinde legt die Quote fest.

Man hat hier also frappante Unterschiede und Schulleiter von Herrliberg bis Rümlang wollen keine Aussage zur Quote treffen. Dies sei ein ganz heisses Eisen. Ein ganz heisses Eisen. EIN GANZ HEISSES EISEN.
Schulen mit einer hohen Quote klammern sich an Schulleistungen in Form von Noten, Schulen mit tiefen Quoten achten eher auf das Verhalten. Ob ein Kind sich zurück ziehe, aggressiv sei oder sich gar verweigere. Dinge eben, welche man früher mit einem scharfen Wort und einem Klapps geregelt hatte.

Man hat also eine Quote, welche so überhaupt nichts aussagt, doch will man sich jetzt bemühen, diese zu stabilisieren und zu senken. Und wer muss nun ran? Genau, die Lehrer.

Obwohl man einen Lehrplan 21 hat, muss die Lehrperson innerhalb dieses Rahmens bei einer Klasse von 20 Kindern ungefähr 12 individuelle Lehrprogramme fahren. Jedem Kind sein eigenes Tempo und einen zumutbaren Schwierigkeitsgrad. Und dennoch sollten zu Beginn der Sommerferien im nächsten Jahr alle auf demselben Stand sein.
Diese individuellen Lernprogramme sind vom System wohl im begrenztem Mass vorgesehen, schliesslich gibt es Heilpädagog*en*innen (jetzt hab ich ein Geheu) aber eben nicht für die halbe Klasse.
Das Angebot an Lehrpersonal mit heilpädagogischer Weiterbildung (geschickt die Sache mit der Gender-Schreibweise umschifft) wurde bewusst tief gehalten. Im Ursprung waren diese gedacht, Kinder mit Motivationsschwierigkeiten oder Aufmerksamkeitsdefiziten zu begleiten.
Mein Primarlehrer hatte ebenfalls einen Heilpädagogen für diese Fälle. Er war nur etwa 40 Zentimeter lang und eher flach aber äusserst effektiv und konnte wunderbar in der oberen linken Pultschublade verstaut werden. Wie man zu unserer Zeit die dritte Gruppe, jene mit der speziellen Begabung, betreut hatte kann ich nicht sagen. Entweder hatten wir keine, oder es waren einfach jene, welche in der zweiten Sekundarstufe zur Kantonsschule wechselten.

Mit dem Einführen der integrativen Schulform und den Heilpädagogen musste jedoch noch eine zusätzliche Gruppe betreut werden. Zahlenmässig die doppelte Schulklasse, im Alter zwischen 20 und 50 Jahren und viermal so anstrengend wie der ärgste Lehreralbtraum. Die Eltern. Dies führte dazu, dass sich ein „Abschieben“ in die Sonderklassen einbürgerte, weil weder Heilpädagogen noch Lehrer den Anfragen nach Sondersettings Herr werden konnten

Das Ziel ist jetzt, die Haltung der Lehrer zu verändern. Ihr Selbstvertrauen stärken. Sie sollen sich zutrauen, auch verhaltensauffällige Kinder ohne Unterstützung der Heilpädagogen zu betreuen.

Zwischen den Zeilen lese ich; Lehrer sowohl ohne heilpädagogische Ausbildung, nicht weiter tragisch, als auch ohne deren Entlöhnung, schon eher tragisch, sollen nun deren Aufgaben übernehmen. Die Heilpädagogen übernehmen dafür die Kinder, welche in die Sonderklasse gehören würden und sofort sinkt die Quote.
Wohl Hand in Hand mit dem allgemeinen Bildungsniveau. Stelle mir bildlich vor, wie Max in der zweiten Reihe versucht das Zehnersystem zu begreifen, während Kevin vorne links mit Schweiss auf der Stirn das eckige Holz in das runde Loch zu zwängen versucht. Und Ende des Zyklus 1 sollten beide das Prinzip von kleiner, grösser und gleich verstanden haben.

Es wäre ja nun nicht so, dass Lehrer nicht ausgelastet wären. Mit Corona müssen sie gar noch medizinische Ferndiagnosen stellen.

Sonntagabend, 21:05; Whatsapp:
Mein kleiner Kurt hat Shnupfen. Muss er nun in die Shule kommen?

21:06
Guten Abend Frau Chübelimoser. Auf der Schulhomepage stehen die Richtlinien, welche ich am Elternabend letzte Woche bereits erklärt…
Nein, zu vorwurfsvoll…
Guten Abend Frau Chübelimoser. Auf der Schulhomepage stehen die Richtlinien. Sie können selber am ehesten entscheiden, was sinnvoll wäre.

21:10
Ja, aber er hat nur leichten Shnupfen

21:11
Wenn es Ihnen möglich ist, behalten Sie doch Kurt zuhause. So gehen wir kein Risiko ein.

21:30
Geht nicht, weil wegen der arbeit wo ich eben hin muss was soll ich denn mit Kurt machen. Und er hat immer etwas shunpfen er kann ja nicht immer dihei bleiben

21:32
Gut, dann wollen wir in der Schule darauf achten, dass er vielleicht ein wenig abseits…
Nein, das geht direkt an die Schulleitung…
Gut, wir wollen in der Schule darauf achten, dass wir Kurt etwas schonen können. Einen schönen Abend wünsche ich Ihnen. Freundliche Grüsse ….

21:50
Wir behalten kurt zu hause meine mutter schaut

Montag 09:30
Ich komme in fünf minuten die Hausaufgaben für Kurt holen. K?

09:35
Hallo?

09:45
Frau Chübelimoser steht mit Kurt an der Hand im Schulzimmer. „Ich habe ihnen geschrieben….“

In einem Punkt liegt die Berichterstattung des Tages-Anzeigers richtig. Ich korrigiere, die ganze Berichterstattung war top – richtig entspannend nach all den Watson-Artikel – aber einen Punkt möchte ich hervorheben: Die Ursache für die hohe Sonderschulquote ist nicht alleine auf die Kinder zurück zu führen.

Ein paar kleine Regeln könnten Wunder bewirken:
1. Das Vermitteln der Lerninhalte ist die Aufgabe der Lehrperson.

2. Die Rücksichtnahme auf den Violinen-Unterricht, das Fussballtraining und den Schwimmkurs bei der Menge an Hausarbeiten und ein angepasstes gestalten des Schultages ist es nicht.

3. Eine Kontaktaufnahme mit der Lehrperson ist in folgenden Fällen erforderlich:
Wenn:
Ihr Kind krank ist
Fertig.

4. Im Besonderen ist KEINE Kontaktaufnahme erforderlich:
Wenn Kurt zu dämlich ist, 5 und 2 zu addieren, dann stellt die Lehrperson dies bei der Kontrolle der Hausaufgaben fest. Es ist unerheblich, wie lange er daran gesessen hat und ob er weinen musste.

5. Spezielle Ansage an Frau Hübeli: Der gesamte Lehrkörper hat drei Tage aufgewendet, die Frozen-Znünibox der kleinen Marie zu suchen. Wir sind zum Beschluss gekommen, ihr eine neue zu kaufen, sie können Ihre Schreiben an die Schulpflege wieder einstellen.

6. Auch ein bitzeli früher gehen kostet einen Joker-Tag. Dazu sind sie nämlich da. Sonst bestehen sie auch darauf, dass wir ihren Balg während mindestens 8 Stunden beaufsichtigen.

7. Wenn Kurt auf dem Schulweg fortlaufend verkloppt wird, wird dies unter Umständen seine Gründe haben. Definitiv ist es nicht das Problem der Lehrperson. Es sei denn, die Lehrperson hat ihn verkloppt, dann bitten wir um eine kurze Meldung an die Schulleitung, damit wir den Fall weiter beobachten können.

Ich behaupte, der Schulalltag würde ab sofort viel harmonischer verlaufen und beschliesse damit diesen politisch höchst unkorrekten Beitrag.

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