Wer hat eigentlich gewonnen?

Am 13. Mai zelebrierten wir den Overshoot Day. Nicht, dass uns dieser einen Grund zum Feiern gäbe. Obwohl, wenn ich es richtig überdenke, für Linke und Grüne schon, denn an diesem Tag können sie uns um die Ohren hauen, dass wir nun alle Ressourcen auf den Kopf gehauen hätten. Den Rest des Jahres leben wir auf Pump, wissentlich, diese Schulden nie zurückzahlen zu können. Es sei denn, wir würden vier weitere Erden finden, welche auszubeuten wären. Die Ressourcenverschleuderung für die Suche hingegen; es ist ein Rattenschwanz.

Dennoch, wenn wir von etwas auf der Welt zu wenig haben, dann sind es ressourcenverbrauchende Menschen. Sagen die Linken und die Grünen. Der Gedanke, dass jemand vor der ihm angedachten Zeit von uns geht ist ihnen ein Gräuel. Daher legten sie uns ans Herz, dass Teile von aus dem Leben geschiedene Menschen doch unbürokratisch wieder verwertet werden, um andere Menschen um jeden Preis am Leben zu halten. Ein ethischer Konflikt, bin ich mir bewusst, aber scheut man sich die Dinge beim Namen zu nennen erzielt man Resultate wie am letzten Sonntag.
Jeden Preis; da hebt vor allem auch die Pharmaindustrie das Cüpli-Glas.
Die Linken und Grünen können im Gegenzug ja wiederum gegen die Gesundheitskosten angehen und die Begleichung der Krankenkassenprämien an den Staat übergeben, welcher das Geld wiederum bei den Gutbetuchten holen soll. Manager von Pharmafirmen und so.
Es ist ein Rattenschwanz.

Doch wir dürfen die Hoffnung hegen, dass die Linken vielleicht etwas weniger Zeit zum politisieren finden. Erhält die Filmindustrie nun einen netten Zustupf. Bezahlt von uns sofasurfenden Netflixkonsumenten. Wir wollen uns nicht der Illusion hingeben, dass auf heimischem Boden nun die grossen Strassenfeger produziert werden und das cineastische Angebot auf Streamingportalen dank der Drittelquote eine unglaubliche Bereicherung erfährt. Aber die filmische Kleinkunstszene ist immerhin ein wenig vom Druck befreit, gewinnbringend, sprich kundenorientiert produzieren zu müssen und kann weiterhin vorwiegend sich selbst bedienen und damit die hochkulturelle und gebildete linke Klientel.

Den einzigen Abstimmungserfolg bescherte uns ironischer auch die linke Seite, welche sich gnadenlos in den eigenen Schwanz biss.
Fällt das Stichwort Europa, zeichnen sie uns stets Schreckensszenarien hinsichtlich des Schengener Damoklesschwert, welches an einem Haar von Faden über unserem Haupt schwebt. Nur im Fall Frontex war noch nie etwas so unverrückbar in Stein gemeisselt wie unsere Verträge mit der EU. Diese opportunistische Kehrtwende vermochte glücklicherweise nicht alle zu überzeugen. So reist Europa weiterhin barrierefrei in die Schweiz und stützt unsere Wirtschaft.
Den irgendwie müssen linke Hirngespinste ja auch in Zukunft finanziert werden.

Über RAB

Ein Schreiberling mit nüchternem Blick auf das Leben, beim Versuch, selbiges aus satirischer Sicht etwas angenehmer zu bewältigen.
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