Abt. Presseschau von Fahrrädern und Europaflüchtlingen

Wieder einmal ein wenig Presseschau.

Fahrt ihr gerne Rad?
Der eine flitzt auf seinem x-tausend Franken Carbon-Rad über das Land, dieser jagt mit seinem Downhill-Bike Rehe übers Häglilo und jener fährt auf dem Elektrobike lässig am Stau vorbei.
Wir erinnern, auf einem Elektrobike brettert man mittlerweile schneller durch Quartierstrassen, als Automobilisten auf der Vignettenpflichtigen A4 durch den Cholfirst-Tunnel. Daher spricht wohl einiges für einen Lithium-Polymer-getriebenen Drahtesel. Was ich zum Ausdruck bringen will, wer Rad fahren will tut es, wer nicht will, lässt es bleiben.
Nicht genug, sagt Simon Furter, WWF und Pro Velo Geschäftsführer.
Mit anderen Worten, es sollten sich auch jene in den Sattel schwingen, welche es gar nicht wollen.
Geht es nach seinem Willen, sollen Bagger auffahren, der Asphalt mit der ganz grossen Kelle angerührt und gegossen werden. Kreuzungen müssen umgebaut werden, überdachte Veloständer und mein Lieblingsprodukt, der Duraduct. Eine Brücke über das Mühlental mit einem 80 Meter hohen Lift, damit die Radfahrer nicht mehr in die Pedale stehen müssen.
Ob damit wirklich nur eine Person mehr auf das Rad gehievt wird, wage ich zu bezweifeln. Und wenn die Baumaschinen nicht mit guter Hoffnung angetrieben werden und der Belag nicht aus Freude und Liebe besteht, regt sich der Gedanke, schützen wir die Umwelt, egal wieviel Dreck wir dafür reinpusten müssen.
Und stecken 8 Millionen in diesen bescheuerten Duraduct. Irgendjemand wird es schon bezahlen, gewiss nicht die Radfahrer, denn diese Verkehrsteilnehmer nutzen die Strasse, ohne auch nur einen Rappen dafür abzudrücken.

Mit den Briten leide ich ein wenig mit. Nicht nur, weil ich im Grundsatz anglophil bin, nein, als Schweizer kann man besonders mitfühlen.
Ein Austritt bei Scientology scheint mir einiges einfacher, als diesen EU-Verbund zu verlassen.
Dennoch, ein grosser Schritt sei nun getan.
Fünfzig Milliarden Euro sollen die Briten diesem Notenschredder in den Rachen werfen. Geld, dass man dafür verwendet, Staaten in die Gemeinschaft zu integrieren, deren einziger Zweck es ist, die Mitgliedszahl zu erhöhen. Sprich, weil Bulgarien, Griechenland und  Konsorten nichts zur Party mitbringen, muss man ihnen ein Geschenk überreichen, damit sie sich zumindest ein nettes Kleid kaufen können. Die Schweiz beteiligt sich ebenfalls daran. Kohäsionszahlungen nennt man dies. Oder eine Milliarde für nichts. Die Schweizer Politiker haben Angst, diese Summe an eine Bedingung zu knüpfen. Im Gegenteil, die EU hat die Frechheit, uns als Steuersünder zu bezichtigen. Mit den Schweizer Politiker kann man das machen.
Die britische Regierung hat dafür das Recht erhalten, dass sich auf der Insel lebende EU-Bürger den britischen Gerichten beugen müssen.
Diese wiederum haben sich jedoch der Rechtsprechung der EU-Richter zu unterwerfen. Folglich sind die Herren in den gepuderten Perücken auch nur Durchlauferhitzer. In der Politik gilt dies jedoch als Erfolg.
Die nächsten zwei Jahre sind die Briten in der Trennungsphase. Ein Passivmitglied in der EU.
Die Briten bewegen sich also auf derselben Bühne wie die Schweizer. Mit dem Unterschied, dass sie in zwei Jahren raus sind und wir wahrscheinlich zeitlebens auf dieser Bühne herumgeschubst werden.
London zahlt weiterhin in das EU-Budget ein, ist in der Institution jedoch nicht mehr vertreten. Wie die Schweiz.
London übernimmt zudem dynamisch das EU-Recht. Dynamisch bedeutet, sie müssen die EU-Gesetze nicht übernehmen, aber haben alles daran zu setzen, dass die eigenen Gesetze eine hohe Identifikation mit EU-Gesetzen aufweisen. Wie die Schweiz.
Der EU-Chefverhandler Barnier macht keinen Hehl daraus, dass die Briten Schuld sind an dieser Entwicklung. Sie hätten es so gewollt.
Meines Erachtens, wäre es an der Zeit, dieser selbstherrlichen Organisation eins auf den Kopf zu hauen.
Mit einer Streichung der Kohäsionszahlung würde man bewirken, dass die EU ihre unproduktiven Mitgliedsstaaten selber durchfüttern müsste.
Würde in Deutschland eine Minderheitsregierung zustande kommen, wäre Mutti erstmals mit ihrem eigenen Land beschäftigt und Beschlüsse würden nicht mehr einfach durchgewunken, sonden müssten mehrheitsfähig sein.
Würden die Beneluxstaaten sich auf ihren starken Handel mit den Briten konzentrieren, müsste die EU wirklich langsam über die Bücher.
So schauts aus.

Tabakfirmen dürfen nicht mehr Jugendliche umwerben. Zigarettenwerbung am Kiosk soll höher als 120 Zentimeter angesiedelt sein. Da werden zumindest die Drittklässler nicht mehr verführt. Des weiteren, der Verkauf an Teens unter 17 Jahren soll verboten werden.
Gesundheitsorganisationen fordern, das Verbot zu erweitern.
Wie naiv ist das Volk?
Von jeder Zigarette geht die Hälfte des Preises an den Staat. Denkt ihr wirklich, der Staat verzichtet auf diese Einnahme? Natürlich, man kann laufend die Tabaksteuer erhöhen, so wie man mit der Benzinsteuer Elektroautos kompensiert, doch auch hier ist irgendwann eine Schmerzgrenze erreicht. Dann muss die Steuer anderweitig eingetrieben werden und wir bezahlen einfach alle.
Und kommt mir nicht mit den Gesundheitskosten. In den letzten zwanzig Jahren hat sich die Anzahl der starken Raucher halbiert. Die Krankenkassenprämien haben sich verdoppelt. Oder sind sechs mal mehr gestiegen, als die Lohnsummen. Der Schlund der Nutzniesser des Gesundheitswesens ist unersättlich, unabhängig von der Fitness des Prämienzahlers. Das ist nunmal Fakt.

Mit abgewiesenen Asylbewerbern ist es so eine Sache. Einerseits wollen sie nicht nach Hause gehen, anderseits können wir sie nicht nach Hause schaffen. Dies, weil wir nicht wissen wohin, da sie ihre Papiere verloren haben, oder dann ist eine Ausschaffung unzumutbar, weil im Heimatland nicht Milch und Honig fliesst.
Unterm Strich, ob wir Asyl gewähren oder nicht ist Jacke wie Hose, an unserer Zitze hängt er sowieso. Es sind einfach unterschiedliche Kostenstellen.
Die neueste Entwicklung ist nun, dass abgewiesene Asylbewerber angehalten sind, das Land zu verlassen, die Justiz sie jedoch aktiv daran hindern will. Schilda in Reinstform.
Es geht um Spitzbuben, welche so lange Schabernack getrieben haben, bis wir sie ins Kittchen gesteckt haben. Wer die Schweizer Rechtssprechung kennt, weiss, da muss man ganz schön wirbeln, bis es für einen traumatisierten Asylbewerber so weit kommt.
Man könnte sie nun vor die Wahl stellen, nach Hause zu gehen, oder lebenslang hinter schwedische Gardinen. Nun gibt es in der Schweiz ‚lebenslang‘ jedoch nicht so richtig und irgendwie wäre es gewiss auch mit den Menschenrechten nicht vereinbar. Auf diese können besonders Spitzbuben pochen, die Opfer wohnen schliesslich in einem privilegierten Land, die brauchen keine Menschenrechte.
Also hat der arme Asylbewerber seine Strafe irgendwann abgesessen und ist nun wieder draussen. Entgegen dem Sinn des Strafvollzugs, einer Resozialiserung, haben die Kerle die Strafe abgesessen, sind deswegen jedoch keinen Deut weniger gefährlich.
Eigentlich wären alle glücklich, diese Personen würden dahin gehen wo der Pfeffer wächst, mit einer Fussfessel will man jedoch verhindern, dass sie genau dies tun.
Wer wählt nochmal unsere Politiker?

A propos Wahlen, respektive Abstimmungen; Die Masseneinwanderungs-Initiative ist umgesetzt!
Nicht im Sinne der Initiative, aber dennoch irgendwie. Arbeitgeber in Sparten mit überdurchschnittler Arbeitslosigkeit müssen freie Stellen erst dem RAV melden. Dieses macht die Arbeitslosen darauf aufmerksam, oder überweist in Eigeninitiative geeignete Dossiers.
Was die Arbeitgeber damit machen ist ihre Sache. Nach fünf Tagen dürfen sie die Stellen ganz normal ausschreiben.
Alles was wir damit erreicht haben sind zusätzliche Kosten, für Instanzen, welche kontrollieren, ob Arbeitgeber Stellen nicht einfach so ausschreiben.

Für alle, welche die Vorlage nicht mehr präsent haben; Diesem Initiativtext haben wir vor beinahe vier Jahren unsere Zustimmung ausgesprochen.

Ich habe geschlossen.

Über RAB

Ein Schreiberling mit nüchternem Blick auf das Leben, beim Versuch, selbiges aus satirischer Sicht etwas angenehmer zu bewältigen.
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