Corona-Nachtrag

Ich konnte es nicht lassen und habe doch einen Blick nach Schweden geworfen.

Schweden startete eher verhalten, während die Schweiz gut von der Startlinie weg kam. Sofort katapultierte man sich auf rund 1’700 Fallzahlen, während Schweden nicht in die Gänge kam. So drehten die Skandinavier kontinuierlich ihre Runden um die 800, bis Ende Mai.

Die Schweiz hingegen beschloss, die Wirtschaft an die Wand zu fahren, liess die Menschen zuhause, bodigte das öffentliche Leben und reduzierte die Fallzahlen beeindruckend.

Schweden, mal hü mal hopp, erreichte dann dennoch dieselben Spitzenwerte wie die Schweiz, bis sich im Juli alles wieder normalisierte.

Nun sind die Kurven beinahe deckungsgleich, die Schweiz legt aber wieder kräftiger zu.
Erwähnen sollte man vielleicht noch, dass Schweden etwa 2 Millionen mehr Einwohner hat, diese sich aber auf einer Fläche von der zehnfachen Grösse der Schweiz verteilen. Klingt traumhaft, nicht?

Was sagt uns dies? Keine Ahnung. Bin weder Gesundheits- noch Wirtschaftsminister. In Schweden seien mehr Tote zu beklagen. Nun ja, wo gehobelt wird, fallen Späne und irgendwie ist dies ja der Sinn eines solchen Virus. Wo kämen wir hin, würde der Wald dann und wann nicht etwas ausgeholzt.
Und die Wirtschaft sei am Boden, berichtet die Presse. Kann ich nicht beurteilen, da wären tiefer gehende Recherchen erforderlich.

Aber gucken wir auf die nackten Fallzahlen, steht der Norden nicht übler da als wir. Hat sich jedoch in keiner Weise so ins Bockshorn jagen lassen wie die Schweiz. Und, hier spekuliere ich, im unmittelbaren Kostenvergleich brauchen wir wohl kaum nach Skandinavien zu gifteln und unserem BIP als alleinige wahre Grösse von Wohlstand, Glück und Zufriedenheit zu huldigen.

Über RAB

Ein Schreiberling mit nüchternem Blick auf das Leben, beim Versuch, selbiges aus satirischer Sicht etwas angenehmer zu bewältigen.
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